Gedichte im Islam
Tag und Nacht tanzte mein Vater

von Sultan Walad, gewidmet seinem Vater Dschalaleddin Rumi,
frei übersetzt von Thomas Geisler

Ekstatisch, Tag und Nacht, mit Wirbelschritt
tanzte unser Vater, wolkengleich.
Sein Lachen hallte wieder vom Zenith
tief in jedes Ohr, in jedes Reich.

Mit Gold bewarf er Lauten, Trommeln, Flöten,
kein Geld und Gut behielten seine Hände.
Niemand konnte diesen Jubel töten.
Sein Herz, es sang und jauchzte ohne Ende.

Rumi! Säule, Meister des Islam,
hochverehrter Führer durch zwei Welten –
dass er zu diesem irren Aufstand kam?
Dessen Schreie durch die Städte gellten!

Vor aller Welt und auch im stillen Eck:
wer vorher einfach las, war nun verzückt.
Man ließ die Rituale, Dogmen weg
und war vor lauter Liebe ganz verrückt.

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