Glut
aus dem
Epos Husn-u-Aschk |
von
Galib Dede, übersetzt von
Prof. Annemarie Schimmel |
Rose ist Glut, Rosenzweig Glut, Rosenhag
Glut, Bachrand Glut -
Lieb - Salamandern genügt wohl als Tulpenbeet diese Glut.
Zünde, o Schenk, gleich den Pokal an in der Hand meines
Freunds -
Zornig kam er her zu dem Mahl, Kerzen des Fests gleich an
Glut.
Aus meiner Hoffnungs - Augen - Knosp schlug Frühlingswind
Feuer aus;
Ach, meiner Wünsche Rosenhag machte der Lenzblitz zu Glut.
Liebende seufzen sehnsuchtsvoll nach deines Schönheitsmales
Bild,
Sterne verstreun trennungsnachtlang jeglichen Nu Glut um Glut.
Hier tut mir kund Höllenqual schon Rosenhag, ach, ohne dich
Äste sind Glut, Zweige sind Glut, Rosen sind Glut, Blätter
Glut.
Kerze ward ich beim Trennungsmahl, ferne von dir, angebrannt,
Dem Schmetterling ist, meinem Herz, Einigung Glut, Warten
Glut.
Ward ich vielleicht schreibfedergleich, die wie ein Ross
eilend rennt
Erde ward Glut, Zeit wurde Glut, jegliches Bild ward zu Glut.
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